Stawizny Serbow - Zur Geschichte der Sorben
I. Teil
1. Teil (bis 1843)
2. Teil (1843 - Gegenwart)
600 Slawische Stämme besiedeln das Gebiet zwischen Elbe/Saale und Oder/Queiß
631 Erste urkundliche Erwähnung der Sorben in der Chronik des Fredegar
990 Mit den Milzenern in der Oberlausitz verliert der letzte sorbische Stamm seine politische Unahhängigkeit.
Militärische Eroberungspolitik durch den deutschen Staat ging mit der Christianisierung der slawischen Gebiete einher
1000 - 1100 Innerer Landesausbau durch sorbische Bauern
1104 Beginn der fränkischen Ansiedlung durch Wiprecht von Groitzsch
1150 -1300 Einwanderung fränkischer, flämischer, thüringischer und sächsischer Bauern
1264 Gründung des Klosters Marienstern in der Oberlausitz.
Sorbische Bevölkerung bildet zu Beginn des 13.Jahrhunderts über 90% der Bewohner zwischen Saale und Bober/Queis

- Herrschende Schicht (Markgrafen, Bischöfe, Äbte, Ritter und Vasallen) rekrutiert sich ausschließlich aus deutschen Eroberern

- Erobertes sorbisches Gebiet wird in Markgrafschaften eingeteilt
1293 /
1327
Verbot der sorbischen Sprache in Bernburg/S., Altenburg. Zwickau und Leipzig
um 1500 Sorbischer Bürgereid aus Bautzen/Budysin, das älteste bekannte sorbische Schriftdenkmal
1543 Übersetzung der "Wendischcn Taufagende", ältestes Zeugnis sorbischer Kirchenliteratur
1548 Erste Übersetzung des Neuen Testamentes in die sorbische Sprache durch Miklaws Jakubica
1574 Erstes gedrucktes sorbisches Buch - ein Gesangbuch mit Katechismuis von Albin Moller in niedersorbischer Sprache
1597 Erstes gedrucktes Buch in obersorbischer Sprache
1618 - 1648 Verlust von nahezu der Hälfte der sorbischen Bevölkerung im Dreißigjährigen Krieg;
Schrumpfung des sorbischen Sprachgebietes
1706 / 1709 Übersetzung des Neuen Testamentes durch Michal Frencel ins Obersorbische und durch Bogumil Fabricius ins Niedersorbische; Entstehung der sorbischen Schriftsprache
1716 Gründung der Wendischen Predigergesellschaft "Sorabia". heute Deutschlands älteste noch bestehende Studentenvereinigung
nach 1750 Anfänge eines bürgerlichen sorbischen nationalen Bewußtseins unter vielfältiger Unterstützung durch die slawischen Nachbarn; deutsche und sorbischeAufklärer beschäftigen sich wissenschaftlich mit der sorbischen Sprache und Kultur
1767 Mit der Übersetzung des Kloppstockschen "Messias" ins Sorbische durch Jurij Mjen wird die weltliche sorbische Kunstdichtung begründet
1790 Herausgabe der Zeitung "Mesacne pismo k rozwucenju a k wokrewjenju" Monatszeitschrift zur Belehrung und Erbauung durch zwei sorbische Studenten; (nach der ersten Nurnmer verboten)
1790 -1794 Bauernunruhen in der Lausitz unter dem Einfluß der Französischen Revolution
1809 -1812 Herausgabe der Zeitung "Serbski powedar a kurer" (Sorbischer Erzähler und Kurier) in Bautzen/Budysin durch den Zimmermann Jan Bohuchwal Dejka
1815 Territoriale Neugliederung des sorbischen Siedlungsgebietes durch den Wiener Kongreß; administrative Teilung drängt die sorbische Bevölkerung in fast allen Kreiscn in die Minderheit
1818 In Preußen wird zum weiteren Einschränken der sorbischen Sprache eine Verordnung erlassen
1841 /
1843
Jan Amost Smoler und Leopold Haupt geben die zweibändigen Volkslieder der Wenden in der Ober- und Niederlausitz" heraus, weitereVolksliedsammlungen folgen