Die Osterreiter
Schon seit mehreren Jahrhunderten ist es Tradition, daß in der Oberlausitz (in der Gegend zwischen Bautzen und Hoyerswerda) die Osterreiter am Ostersonntag in Prozessionen die Botschaft von der Auferstehung Christi in die Nachbargemeinde tragen.
Die Reiter, festlich gekleidet, singen dazu Lieder. Außerhalb der Ortschaften beten sie den Rosenkranz oder eine Litanei. In ihrer Prozession führen die Osterreiter das Kreuz, Kirchenfahnen und die Statue des auferstandenen Christus mit.
Die Pferde sind mit Ostergeschirr und buntbestickten Schleifen liebevoll geschmückt.
Wer zum ersten Mal am Osterreiten teilnimmt, trägt ein Myrtenkränzchen. Zum jeweiligen Jubiläum darf sich der Reiter dann mit einer silbernen »25« bzw. goldenen »50« schmücken.
1997 ritten z.B. insgesamt 1480 Osterreiter in den Prozessionen, 1998 waren es 1525 und jedes Jahr werden es mehr. In der katholischen Oberlausitz gibt es neun Osterprozessionen, in denen überwiegend Sorben mitreiten. Dass sowohl Sorben wie Deutsche, Christen katholischen wie evangelischen Glaubens gemeinsam die österliche Botschaft verkünden, ist traditionelle Selbstverständlichkeit, aber auch ein hoffnungsvolles Zeichen für dieses Land.
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Prozession aus Beginn reitet nach dort Ankunft sammelt sich
zum Rückritt
Ankunft im Heimatort
Bautzen 10:30 Radibor 12:15 15:00 16:30
Ralbitz . 9:15 Wittichenau 12:30 15:15 18:00
Wittichenau . 9:20 Ralbitz 12:00 15:00 18:00
Crostwitz 12:15 Panschwitz-Kuckau 15:00
Pause 13:30-14:15 in Schweinerden
15:30 17:00
Panschwitz-Kuckau 12:45 Crostwitz 14:15 15:00 17:30
Pause 16:30-17:00 in Schweinerden
Radibor 11:45 Storcha 13:45 15:30 18:00
Storcha 12:00 Radibor 13:45 15:30 17:30
Nebelschütz 12:00 Ostro 14:00 15:30 17:00
Ostro 12:00 Nebelschütz 14:00 15:30 17:30
Die angegebenen Ankunftzeiten können sich bis zu einer halben Stunde verschieben.

Verschiedene Bräuche sind Ausdruck der Kultur und Lebensweise der Sorben.
Das Osterfeuer, welches man in mehr als 100 sorbischen und deutschen Dörfern der Niederlausitz entzündet, beruht auf dem Volksglauben, dass das Feuer eine reinigende Kraft in sich birgt.
Einer der bekanntesten sorbischen Osterbräuche ist das Verzieren von Ostereiern.

In den katholischen Kirchengemeinden der sorbischen Oberlausitz ist Ostern das größte Fest.
Am Gründonnerstag gedenken die Christen des letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern, am Freitag des Todes Christi. Deshalb schweigen am Karfreitag und Karsamstag die Glocken.
In der Nacht zum Sonntag, der Osternacht, wird die Auferstehung Jesu Christi in allen Kirchen verkündet.
Am Ostersonntag kann man die Osterreiter in Prozessionen erleben.

Im Sorbischen Museum in Bautzen (auf der Ortenburg) sind, neben anderen Ausstellungen, alljährlich wechselnde Ausstellungen zu Bräuchen und Besonderheiten des sorbischen Lebens in der Osterzeit zu sehen.
Sorbisches Museum Bautzen Tel.: 03591. 42403

Die Sorbische Kulturinformation Bautzen veranstaltet jedes Jahr den Wettbewerb für die schönsten gestalteten Ostereier. Aufgeteilt in mehrere Kategorien verschiedener Verzier- und Maltechniken sind wahre Kustwerke zu besichtigen und zu bewerten.

Weitere Informationen über das Leben, die Sprache und Kultur der Sorben in Deutschland entnehmen Sie den Prospekten „Die Sorben in Deutschland“ und „Kleine Information zu den Sorben/Wenden in Deutschland“.
Diese sind erhältlich in den
Sorbischen Kulturinformationen
in Bautzen Tel.: 03591. 42105
und in Cottbus Tel.: 0355. 791110
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